Ernährungstherapie

Der erste Schritt bei der Behandlung von einer chronischen Nierenerkrankung besteht darin, die Ursache zu ermitteln und zu beseitigen. Zum Beispiel, indem man auf die Krankheit einwirkt, die die Nierenerkrankung anfänglich verursacht hat. Allerdings ist die chronische Nierenerkrankung eine fortschreitende Krankheit, bei der die Schädigung der Nieren oft unabhängig von der zugrundeliegenden Ursache verläuft.

Deshalb ist es wichtig, dass Arzt und Patient gemeinsam handeln und alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um eine Entwicklung der Krankheit zu verlangsamen und Komplikationen zu verhindern bzw. zu behandeln.
Auf diese Weise ist es möglich das Fortschreiten der chronischen Nierenerkrankung einzugrenzen bzw. bestenfalls aufzuhalten: Dem Patienten wird nicht nur eine verlängerte Nierenfunktion, sondern auch eine bessere Lebensqualität gewährleistet.

Die Behandlung umfasst:

  • Maßnahmen zur Eingrenzung des Fortschreitens der Nierenerkrankung (medikamentöse Behandlung und Ernährungstherapie)
  • Behandlung von Komplikationen
  • Vorbereitung auf eine Ersatztherapie (Dialyse oder Transplantation). Mit diesen Maßnahmen geht auch immer eine Anpassung des Lebensstils einher, zum Beispiel durch absoluten Rauchverzicht und regelmäßige körperliche Betätigung.

Die Bedeutung einer bilanzierten Ernährung

Bei chronischer Nierenerkrankung kann eine bilanzierte Ernährung dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern.

Die Ernährungsrichtlinien der DEGAM Leitlinie sehen Folgendes vor:

  • Proteinzufuhr: Eine erhöhte Proteinzufuhr sollte vermieden werden (>1,3g/kg Körpergewicht). Die Proteinzufuhr sollte maximal 0,8-1,0 g/kg Körpergewicht nicht überschreiten.
  • Kochsalz/Natriumzufuhr: Ab Stadium 3 maximal 6 g Salz (entsprechen ca. 2-3 g Natrium) pro Tag zuführen.
  • Phosphatzufuhr: Ab Stadium 4 maximal 600-1000 mg Phosphat pro Tag mit der Nahrung aufnehmen.
  • Kaliumzufuhr: Bei Hyperkaliämie sollten maximal 1500-2000 mg Kalium täglich zugeführt werden.
  • Energie- und Kalorienaufnahme: Es wird eine Energieaufnahme von 30-40 kcal/kg Körpergewicht empfohlen. Bei Übergewicht oder Mangelernährung sind Abweichungen möglich.

Ab Stadium 4 sollten Patienten eine Ernährungsberatung durch eine qualifizierte Fachkraft angeboten bekommen.

Quelle

  1. DEGAM Leitlinie. Versorgung von Patienten mit nicht-dialysepflichtiger Nierenerkrankung in der Hausarztpraxis – Therapie/Monitoring; 2019

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